Strand von Maspalomas – Mein Lieblingsort nach 6 Jahren auf Gran Canaria

Die goldenen Dünen, das türkisblaue Wasser und dieser eine Moment, wenn die Sonne hinter dem Leuchtturm versinkt – der Strand von Maspalomas ist für mich mehr als nur ein Reiseziel. Hier erfährst du alles, was du für deinen Besuch wissen musst.

Sechs Jahre lang war Gran Canaria mein Zuhause. Und wenn mich jemand fragt, welcher Ort mich am meisten beeindruckt hat, ist die Antwort immer dieselbe: der Strand von Maspalomas. Nicht wegen der Touristenmassen am Hauptstrand – sondern wegen der Momente, wenn du durch die Dünen wanderst und plötzlich vor dir das Meer auftaucht, als hättest du es gerade erst entdeckt.

In diesem Artikel teile ich alles, was ich in sechs Jahren über diesen besonderen Ort gelernt habe. Keine Hochglanz-Werbesprüche, sondern ehrliche Erfahrungen: Wann du wirklich kommen solltest, wo du den Massen entkommst und warum der Strand im Winter manchmal schöner ist als im Sommer.

Was macht den Strand von Maspalomas so besonders?

Der erste Eindruck ist überwältigend. Du stehst auf einer Düne, vor dir erstreckt sich eine Landschaft wie aus der Sahara, und dahinter glitzert der Atlantik. Diese Kombination aus Wüste und Meer gibt es in Europa kein zweites Mal.

Der Strand selbst ist etwa 2,7 Kilometer lang und geht nahtlos in die Playa del Inglés über. Aber der Charakter ist völlig anders. Während Playa del Inglés mit Hotels, Restaurants und Sonnenliegen vollgepackt ist, wird es Richtung Maspalomas immer ruhiger. Die letzten 800 Meter vor dem Leuchtturm gehören zu den entspanntesten Strandabschnitten, die ich kenne.

Was mich persönlich immer wieder fasziniert: Die Dünen verändern sich ständig. Der Wind formt sie neu, verschiebt sie, lässt alte Wege verschwinden und neue entstehen. Nach einem Sturm sieht die Landschaft manchmal komplett anders aus als eine Woche zuvor. Das Naturschutzgebiet „Reserva Natural Especial de las Dunas de Maspalomas“ umfasst etwa 400 Hektar und ist seit 1994 geschützt.

Wann ist die beste Zeit für den Strand von Maspalomas?

Die ehrliche Antwort: Es kommt darauf an, was du suchst.

November bis April – das ist meine absolute Empfehlung. Die Temperaturen liegen bei angenehmen 22-25°C, das Wasser hat immer noch 19-21°C (zum Schwimmen völlig ausreichend, wenn du kein Warmduscher bist), und die Touristenmassen sind überschaubar. Ein weiterer Vorteil: Die Preise für Unterkünfte sind deutlich niedriger. Ein Apartment, das im August 120€ pro Nacht kostet, bekommst du im Februar für 60-70€.

Juli und August – wenn du kannst, meide diese Monate. Die Temperaturen klettern auf 28-32°C, was sich am Strand noch heißer anfühlt. Die Dünen sind mittags wie ein Backofen, barfuß laufen wird zur Qual. Dazu kommt: Tausende Urlauber haben dieselbe Idee. Der Strand ist voll, die Parkplätze auch, und die Preise sind auf dem Höchststand.

September und Oktober – ein guter Kompromiss. Das Wasser ist vom Sommer noch aufgewärmt (23-24°C), die Luft angenehm, und die Familien mit schulpflichtigen Kindern sind wieder weg. In diesen Wochen habe ich einige meiner schönsten Sonnenuntergänge am Leuchtturm erlebt.

Klimatabelle Maspalomas – Alle 12 Monate im Überblick

Monat	Lufttemperatur	Wassertemperatur	Regentage	Sonnenstunden
Januar	21°C	19°C	3	6
Februar	21°C	18°C	2	7
März	22°C	18°C	2	7
April	23°C	19°C	1	8
Mai	24°C	20°C	0	9
Juni	26°C	21°C	0	10
Juli	28°C	22°C	0	10
August	29°C	23°C	0	10
September	28°C	24°C	1	8
Oktober	26°C	23°C	2	7
November	24°C	21°C	3	6
Dezember	22°C	20°C	4	6

Die verschiedenen Strandabschnitte – Wo findest du deinen Lieblingsplatz?

Der Strand von Maspalomas ist nicht einheitlich. Je nachdem, wo du dein Handtuch ausbreitest, erlebst du einen völlig anderen Tag. Lass mich die verschiedenen Bereiche erklären:

Der Hauptstrand am Leuchtturm (Faro de Maspalomas)

Direkt am Leuchtturm, wo die meisten Touristen ankommen, ist es am belebtesten. Hier gibt es Liegen und Sonnenschirme zum Mieten (etwa 8-10€ pro Tag für zwei Liegen und einen Schirm), Rettungsschwimmer, und in den kleinen Chiringuitos bekommst du Getränke und Snacks. Der Einstieg ins Wasser ist flach und sandig – perfekt, wenn du kleine Kinder dabei hast.

Für mich persönlich ist dieser Abschnitt zu trubelig. Ich komme nur her, wenn ich den Sonnenuntergang mit dem Leuchtturm im Hintergrund fotografieren will.

Der mittlere Abschnitt (Textilstrand)

Wenn du vom Leuchtturm etwa 15 Minuten Richtung Playa del Inglés läufst, wird es deutlich ruhiger. Hier liegen hauptsächlich Pärchen und Individualtouristen, keine organisierten Gruppen. Es gibt weniger Infrastruktur, aber genau das macht den Reiz aus. Pack dir Wasser und Snacks ein, und du hast einen entspannten Tag.

Der FKK-Bereich

Etwa in der Mitte des Strandes beginnt der FKK-Bereich. Es gibt keine Schilder, aber du merkst schnell, wo er anfängt. Die Atmosphäre ist entspannt und tolerant. Übrigens: Auch wenn du nicht textilfrei baden möchtest, ist niemand böse, wenn du hier mit Badehose liegst. Es ist ein Miteinander, kein Entweder-Oder.

Der Abschnitt Richtung Playa del Inglés

Je weiter du Richtung Playa del Inglés gehst, desto mehr nähert sich die Hotelfront dem Strand. Hier wird es wieder voller, aber du hast mehr Gastronomieangebote in der Nähe. Wenn du nach dem Baden essen gehen möchtest, ohne weit zu laufen, bist du hier richtig.

Wie komme ich zum Strand von Maspalomas?

Die Anreise ist unkompliziert, egal ob du mit dem Mietwagen, Bus oder Taxi kommst.

Vom Flughafen Gran Canaria (LPA): Der Flughafen liegt etwa 25 Kilometer nördlich von Maspalomas. Mit dem Mietwagen brauchst du etwa 25-30 Minuten über die GC-1, die gut ausgebaute Autobahn der Insel. Ein Taxi kostet etwa 35-40€ (Festpreis, frag vorher!). Die günstigste Option ist der Bus: Linie 66 fährt direkt vom Flughafen nach Maspalomas und kostet etwa 4€. Die Fahrt dauert allerdings 45-60 Minuten, weil der Bus mehrere Haltestellen anfährt.

Parkplätze vor Ort: Am Leuchtturm gibt es einen großen Parkplatz, der allerdings kostenpflichtig ist (etwa 2€ pro Stunde). In der Hochsaison ist er schnell voll – plane am besten vor 10 Uhr anzukommen. Alternativ kannst du im Ort parken (teilweise kostenlos) und die letzten 10 Minuten zu Fuß gehen.

Mit dem Bus innerhalb Gran Canarias: Die Linien 30, 32 und 66 von Global fahren regelmäßig nach Maspalomas. Von Las Palmas aus dauert die Fahrt etwa eine Stunde und kostet rund 6€.

Was kostet ein Tag am Strand von Maspalomas?

Hier eine ehrliche Aufstellung, was du einplanen solltest:

Was mich in sechs Jahren immer wieder überrascht hat: Die Preise am Strand selbst sind gar nicht so übertrieben, wie man bei einem Touristenort erwarten würde. Im Vergleich zu vielen Mittelmeer-Stränden ist Maspalomas sogar moderat.

Meine persönlichen Tipps nach 6 Jahren Gran Canaria

Nach sechs Jahren auf der Insel habe ich einige Dinge gelernt, die in keinem Reiseführer stehen:

1. Die Dünen früh morgens durchqueren
Steh einmal um 6:30 Uhr auf und lauf durch die Dünen zum Strand. Das Licht ist magisch, die Temperaturen angenehm, und du begegnest höchstens ein paar Joggern. Diese Stille inmitten einer Touristenhochburg ist unbezahlbar.

2. Der Sonnenuntergang am Charca de Maspalomas
Die Charca ist eine kleine Lagune zwischen den Dünen und dem Leuchtturm. Hier rasten Zugvögel, und wenn die Sonne untergeht, spiegelt sich das Licht im Wasser. Ein romantischerer Ort ist schwer zu finden – und er kostet keinen Eintritt.

3. Schuhe für den Dünenweg
Der Sand in den Dünen wird mittags so heiß, dass du barfuß nicht laufen kannst. Ich habe mir irgendwann leichte Strandsandalen zugelegt, die ich beim Gehen trage und am Strand ausziehe. Klingt banal, macht aber einen riesigen Unterschied.

4. Windrichtung checken
An manchen Tagen weht der „Calima“ – ein heißer Wind aus der Sahara, der Sand und Staub mitbringt. Die Sicht wird dann diesig, und die Luft fühlt sich drückend an. Schau morgens kurz auf die Wettervorhersage. Wenn Calima angesagt ist, ist vielleicht ein Ausflug in den grünen Norden der Insel die bessere Wahl.

5. Die Restaurants hinter dem Leuchtturm
Direkt am Strand zahlst du Touristenpreise. Aber wenn du vom Leuchtturm 5 Minuten landeinwärts gehst, findest du kleine Restaurants, in denen auch Einheimische essen. Das „La Barraca“ war lange mein Lieblingsplatz für frischen Fisch – fair bepreist und ohne den Strandaufschlag.

Für wen ist der Strand von Maspalomas geeignet?

Perfekt für:

• Paare und Ruhesuchende: Die abgelegenen Strandabschnitte bieten echte Entspannung abseits der Massen
• Naturliebhaber: Die Dünenlandschaft ist einzigartig in Europa und steht unter Naturschutz
• FKK-Freunde: Der FKK-Bereich ist etabliert, tolerant und gut besucht
• Fotografen: Sonnenaufgänge in den Dünen, Sonnenuntergänge am Leuchtturm – ein Traum
• Langzeiturlauber: Das milde Klima macht Maspalomas auch im Winter attraktiv

Weniger geeignet für:

• Familien mit kleinen Kindern: Der lange Weg durch die Dünen ist mit Kinderwagen nicht machbar. Besser: Direkt am Leuchtturm bleiben oder den Strand von Playa del Inglés wählen
• Action-Urlauber: Wassersport-Angebote gibt es, aber wer Jet-Ski-Rennen und Banana-Boots sucht, ist in Playa del Inglés besser aufgehoben
• Menschen mit Gehproblemen: Der weiche Dünensand macht das Laufen anstrengend

Häufige Fragen zum Strand von Maspalomas

Mein Fazit: Warum der Strand von Maspalomas etwas Besonderes bleibt

Nach sechs Jahren auf Gran Canaria bin ich inzwischen zurück in Deutschland. Aber wenn ich an die Insel denke, sind es die Abende am Strand von Maspalomas, die mir am meisten fehlen. Dieser Moment, wenn die Sonne hinter dem Leuchtturm versinkt, das Licht golden wird und die Dünen lange Schatten werfen.

Der Strand ist nicht perfekt. Im Sommer ist es zu voll, der Weg durch die Dünen ist anstrengend, und ja, die Touristen können nerven. Aber wer bereit ist, ein bisschen früher aufzustehen oder etwas weiter zu laufen, findet hier immer noch ein Stück Paradies.

In sechs Monaten starten wir mit dem Wohnmobil zu unserer großen Europa-Tour. Aber ich bin mir sicher: Gran Canaria wird irgendwann wieder auf der Route stehen. Und dann gehe ich als erstes durch die Dünen zum Strand von Maspalomas – früh morgens, wenn die Welt noch still ist.

Wenn du mehr über meine Reisen erfahren möchtest, schau dich auf meiner Startseite um. Dort erzähle ich auch von unserem kommenden Wohnmobil-Abenteuer entlang der europäischen Küsten.

Letzte Aktualisierung: Dezember 2025