Sizilien versteckte Buchten
Siziliens versteckte Buchten: Wo das Mittelmeer noch ein Geheimnis bewahrt
Inhaltsverzeichnis
- Siziliens versteckte Buchten: Wo das Mittelmeer noch ein Geheimnis bewahrt
- Die sieben Buchten der Riserva dello Zingaro – Wanderparadies im Nordwesten
- Calamosche im Naturschutzgebiet Vendicari – Der schönste Strand Italiens?
- Welche Buchten lohnen sich abseits der bekannten Naturparks?
- Wann ist die beste Reisezeit für Siziliens Buchten?
- Anreise und Unterkünfte: Praktische Tipps für die Planung
- Mietwagen und öffentliche Verkehrsmittel
- Was kostet ein Tag an Siziliens versteckten Buchten?
- Häufige Fragen zu Siziliens versteckten Buchten
- Brauche ich spezielle Ausrüstung für die versteckten Buchten?
- Mein persönliches Fazit: Für wen lohnt sich die Reise?
Der Kieselpfad schlängelt sich durch duftenden Ginster, während rechts schroffe Kalkfelsen aufragen und links das Tyrrhenische Meer in allen Blautönen schimmert. Nach einer guten Stunde Wanderung durch die Riserva dello Zingaro erreiche ich schließlich die Cala dell’Uzzo. Vor mir liegt eine kleine Bucht, die von weißen Klippen eingerahmt wird, wobei das Wasser so klar ist, dass ich jeden Stein auf dem Grund sehen kann. Außer mir ist niemand hier. In solchen Momenten verstehe ich, warum Sizilien mich immer wieder zurückzieht.
📍 Lage: Sizilien, größte Mittelmeerinsel vor der Südspitze Italiens
🌤️ Beste Reisezeit: Mai bis Juni und September bis Oktober (weniger Trubel, angenehme Temperaturen)
💰 Preisniveau: Mittel – Doppelzimmer ab 60-80 € in der Nebensaison, Hauptsaison ab 120 €
👥 Für wen geeignet: Paare, Naturliebhaber, Aktivurlauber 40+ mit Vorliebe für authentische Orte
🚗 Anreise: Flughäfen Palermo (Nordwesten) oder Catania (Osten), Mietwagen empfohlen
💡 Insider-Tipp: Die schönsten Buchten erreicht man oft nur zu Fuß oder per Boot – daher gehören Wanderschuhe und Schnorchelausrüstung unbedingt ins Gepäck
Die größte Mittelmeerinsel hat weit mehr zu bieten als überlaufene Touristenstrände. Wer bereit ist, ein paar Kilometer zu wandern oder sich auf eine Bootsfahrt einzulassen, findet auf Sizilien versteckte Buchten von atemberaubender Schönheit. Diese Orte sind allerdings nichts für Bequemlichkeit, denn sie fordern etwas Einsatz. Aber genau das hält die Massen fern und macht das Erlebnis so besonders.
Die sieben Buchten der Riserva dello Zingaro – Wanderparadies im Nordwesten
Das erste Naturschutzgebiet Siziliens verdankt seine Existenz einem Bürgerprotest. Ende der 1970er Jahre wollte die Regierung nämlich eine Küstenstraße durch dieses Paradies bauen. Daraufhin gingen die Sizilianer auf die Barrikaden, sodass 1981 die Riserva dello Zingaro schließlich unter Schutz gestellt wurde. Heute erstreckt sich das Reservat über 1600 Hektar und einen 7 Kilometer langen Küstenstreifen.
Der Zauber dieses Ortes liegt in seiner Ursprünglichkeit. Es gibt keine Strandbars, keine Liegestühle und keine Musik – nur das Rauschen des Meeres, der Duft von Rosmarin und Ginster sowie sieben Buchten, die zu den schönsten des gesamten Mittelmeers zählen. Die Cala Capreria am südlichen Eingang bei Scopello ist dabei die erste Versuchung: türkisfarbenes Wasser, weiße Kiesel, umrahmt von Kalksteinklippen. Viele Besucher kommen nicht weiter, weil sie hier hängenbleiben.
Mir persönlich gefällt jedoch die Cala dell’Uzzo am besten. Sie liegt etwa in der Mitte des Küstenwegs und ist eine der größten Buchten im Reservat. Das Wasser fällt flach ab, weshalb die Bucht ideal zum Schnorcheln ist. In der Nähe befindet sich außerdem die Grotta dell’Uzzo, eine Höhle, in der vor über 10.000 Jahren bereits Menschen lebten. Bei meinem letzten Besuch im September hatte ich den Strand fast für mich allein. Lediglich ein älteres italienisches Paar saß unter einem Sonnenschirm und las Zeitung, während ihre Enkel im Wasser plantschten.
Der Eintritt kostet etwa 5 Euro, während das Parken je nach Eingang zwischen 3 und 5 Euro zusätzlich liegt. Es gibt zwei Zugänge: den Nordeingang bei San Vito lo Capo sowie den Südeingang bei Scopello. Vom Südeingang aus erreicht man die ersten Buchten schneller. Wer die gesamte Strecke wandern möchte, sollte früh starten und mindestens fünf Liter Wasser mitnehmen, da es im Reservat keine Verkaufsstellen gibt.
Calamosche im Naturschutzgebiet Vendicari – Der schönste Strand Italiens?
An der Südostküste Siziliens, zwischen Noto und dem Fischerdorf Marzamemi, liegt das Naturschutzgebiet Vendicari. Es zeigt ein völlig anderes Sizilien als der wilde Nordwesten. Hier erstrecken sich Salzlagunen, in denen Flamingos rasten, zwischen byzantinischen Ruinen und einer verfallenen Thunfischfabrik aus dem 19. Jahrhundert. Das Reservat wurde 1984 gegründet und umfasst etwa 1450 Hektar.
Der Strand von Calamosche wurde 2005 von Legambiente zum schönsten Strand Italiens gekürt. Es handelt sich um eine kleine Bucht, die zwischen zwei Felsvorsprüngen eingebettet ist, mit hellem Sand und kristallklarem Wasser. Durch die geschützte Lage ist das Meer hier immer ruhig, was den Strand perfekt zum Schnorcheln macht.
Der Haken dabei: Man muss etwa 20 bis 30 Minuten vom Parkplatz laufen. Der Weg führt durch mediterrane Macchia, vorbei an Opuntien und wildem Thymian. In der Mittagshitze des sizilianischen Sommers kann das durchaus anstrengend sein. Zudem gibt es am Strand keinen Schatten, weshalb ein eigener Sonnenschirm Pflicht ist. Die gute Nachricht hingegen: Das Agriturismo am Eingang verkauft sizilianische Spezialitäten und frisches Obst im Schatten von Zitronenbäumen.
Im gleichen Reservat liegt darüber hinaus der Strand von Marianelli, der von Dünen und Zitronenbäumen umgeben ist. Er ist noch weniger besucht als Calamosche, obwohl er nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Hierher kommen vor allem Einheimische, die einen ruhigen Tag am Meer verbringen wollen.
Welche Buchten lohnen sich abseits der bekannten Naturparks?
Sizilien hat über 1100 Kilometer Küste. Deshalb liegen nicht alle versteckten Buchten in Naturschutzgebieten. Manche Geheimtipps finden sich stattdessen zwischen den touristischen Hotspots, oft nur den Einheimischen bekannt.
Die Baia delle Sirene bei Palma di Montechiaro im Süden der Insel ist so ein Ort. Die Bucht liegt unterhalb einer mittelalterlichen Burg und ist entweder über einen steilen Pfad oder per Boot zu erreichen. Es erwarten Sie kristallklares Wasser, keine Infrastruktur und absolute Ruhe. Die Anfahrt führt allerdings über eine holprige Schotterstraße, weshalb Mietwagen-Anbieter diese Route nicht gerne sehen. Aber wer hier ankommt, versteht sofort, warum die Bucht den Namen „Bucht der Meerjungfrauen“ trägt.
Im Nordwesten, nicht weit von Trapani, versteckt sich zudem die Bucht Agliareddi im Naturreservat Monte Cofano. Diese winzige Kieselbucht bietet Platz für etwa 15 Personen. Das macht sie einerseits exklusiv, andererseits kann es im Hochsommer eng werden. Die Unterwasserwelt hier ist spektakulär und daher ideal zum Schnorcheln. Der Zugang erfordert jedoch etwas Kletterei über Felsen, sodass festes Schuhwerk Pflicht ist.
An der Südküste liegt außerdem Eraclea Minoa, eingebettet zwischen weißen Kalksteinklippen. Die griechische Kolonie Heraklea Minoa wurde hier vor fast 3000 Jahren gegründet. Heute ist der Ort zwar verlassen, aber der Strand ist geblieben: feiner, heller Sand, türkisfarbenes Wasser, und im Hintergrund die Überreste einer antiken Stadt. Ein Ort also, an dem Geschichte und Naturschönheit verschmelzen.
Wann ist die beste Reisezeit für Siziliens Buchten?
Die Antwort hängt davon ab, was Sie suchen. Für einen reinen Badeurlaub mit warmen Wassertemperaturen sind Juni bis September ideal. Das Mittelmeer erreicht dann 21 bis 25 Grad, während die Lufttemperaturen auf 28 bis 31 Grad klettern. Der August ist allerdings der heißeste Monat – oft über 35 Grad – und die Strände sind selbst in abgelegenen Buchten gut besucht.
Mir persönlich gefällt der September am besten. Die Wassertemperatur liegt dann immer noch bei angenehmen 24 Grad, während die Luft auf erträgliche 27-28 Grad abkühlt. Die Schulferien sind vorbei, die italienischen Familien wieder im Alltag, sodass die versteckten Buchten Ihnen fast allein gehören. Zudem fallen die Preise für Unterkünfte nach dem Ferragosto-Feiertag am 15. August deutlich.
Der Mai und Juni bieten hingegen ein anderes Erlebnis. Die Natur blüht noch in voller Pracht, wobei Ginster und Oleander die Landschaft gelb und rosa färben. Das Wasser ist mit 18-21 Grad zwar noch frisch, aber durchaus schwimmbar. Diese Monate eignen sich daher perfekt für Wanderungen durch die Naturschutzgebiete, ohne in der Hitze zu schmoren.
Im Oktober kann man mit etwas Glück noch baden. Die Wassertemperatur liegt um die 22 Grad, die Luft bei 25 Grad. Allerdings muss man mit gelegentlichen Regenschauern rechnen. Ab November wird es dann deutlich kühler und regnerischer.
| Monat | Lufttemperatur | Wassertemperatur | Regentage | Sonnenstunden |
|---|---|---|---|---|
| Januar | 14°C | 14°C | 10 | 4 |
| Februar | 15°C | 14°C | 8 | 5 |
| März | 17°C | 15°C | 7 | 6 |
| April | 20°C | 16°C | 5 | 7 |
| Mai | 24°C | 18°C | 3 | 9 |
| Juni | 28°C | 21°C | 2 | 10 |
| Juli | 31°C | 24°C | 1 | 11 |
| August | 31°C | 25°C | 1 | 10 |
| September | 28°C | 24°C | 3 | 8 |
| Oktober | 24°C | 22°C | 6 | 7 |
| November | 19°C | 19°C | 8 | 5 |
| Dezember | 16°C | 16°C | 10 | 4 |
Anreise und Unterkünfte: Praktische Tipps für die Planung
Sizilien hat zwei internationale Flughäfen: Catania-Fontanarossa im Osten und Palermo Falcone e Borsellino im Nordwesten. Von Deutschland aus fliegen mehrere Airlines direkt nach Sizilien, darunter Lufthansa, Eurowings, Ryanair und Condor. Die Flugzeit beträgt dabei etwa zweieinhalb Stunden.
Welcher Flughafen der richtige ist, hängt vom Reiseziel ab. Für die versteckten Buchten im Nordwesten (Riserva dello Zingaro, San Vito lo Capo, Scopello) bietet sich Palermo an. Der Flughafen liegt etwa 35 Kilometer westlich der Stadt, direkt an der Autobahn A29. Von Palermo nach Scopello sind es etwa 60 Kilometer, während es zum Nordeingang der Zingaro-Reserve bei San Vito lo Capo etwa 100 Kilometer sind.
Für den Südosten (Vendicari, Calamosche, Noto, Syrakus) ist hingegen Catania die bessere Wahl. Der Flughafen liegt nur 6 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Bis zum Naturschutzgebiet Vendicari sind es etwa 100 Kilometer, bis Noto ungefähr 90 Kilometer.
Mietwagen und öffentliche Verkehrsmittel
Ein Mietwagen ist für die Erkundung der versteckten Buchten praktisch unverzichtbar. Die öffentlichen Verkehrsmittel auf Sizilien sind zwar vorhanden, aber gerade in ländlichen Gebieten unzuverlässig und zeitaufwendig. Die Preise für Mietwagen beginnen bei etwa 30-40 Euro pro Tag in der Nebensaison. In der Hochsaison sollte man jedoch unbedingt im Voraus buchen, da die Verfügbarkeit begrenzt ist.
Bei den Unterkünften bietet Sizilien alles von einfachen B&Bs bis zu luxuriösen Strandhotels. Für einen Urlaub am Strand und Meer mit Fokus auf versteckte Buchten empfehle ich als Standort kleine Küstenorte wie Scopello, Castellammare del Golfo oder San Vito lo Capo im Nordwesten, beziehungsweise Noto, Marzamemi und Avola im Südosten. Ein Doppelzimmer in einem guten 3-Sterne-Hotel kostet in der Nebensaison etwa 60-80 Euro, in der Hauptsaison hingegen 100-150 Euro. Agriturismi – also Bauernhöfe mit Gästezimmern – bieten oft das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sowie authentische sizilianische Gastfreundschaft.
Was kostet ein Tag an Siziliens versteckten Buchten?
Im Vergleich zu anderen italienischen Reisezielen ist Sizilien noch erschwinglich. Hier eine realistische Kalkulation für einen Tag an den versteckten Buchten:
Der Eintritt in die Riserva dello Zingaro kostet 5 Euro pro Person, während das Parken 3-5 Euro kostet. Im Naturschutzgebiet Vendicari ist der Eintritt hingegen frei, lediglich das Parken kostet etwa 3 Euro. Die meisten anderen Buchten sind kostenlos zugänglich.
Für ein Mittagessen in einem einfachen Strandlokal oder Agriturismo sollten Sie 15-25 Euro pro Person einplanen. Die sizilianische Küche ist hervorragend: frischer Fisch, hausgemachte Pasta, Arancini (gefüllte Reisbällchen) und zum Abschluss ein Cannolo. Ein Espresso kostet dabei etwa 1 Euro, ein Glas Hauswein 3-4 Euro.
Falls Sie eine Bootstour zu den nicht zu Fuß erreichbaren Buchten unternehmen möchten, liegen die Preise bei etwa 40-60 Euro pro Person für einen Halbtagesausflug mit Schnorchelmöglichkeit. Von Castellammare del Golfo starten beispielsweise Boote zur Riserva dello Zingaro, während von Syrakus oder Marzamemi Touren zur Küste von Vendicari angeboten werden.
Benzin ist in Italien teurer als in Deutschland. Ein Mietwagen verbraucht auf den kurvigen sizilianischen Straßen etwa 8-10 Liter auf 100 Kilometer. Bei einem Literpreis von etwa 1,80 Euro sollten Sie daher für einen Tagesausflug rund 20-30 Euro Spritkosten einkalkulieren.
Häufige Fragen zu Siziliens versteckten Buchten
Kann man die Buchten der Riserva dello Zingaro auch mit dem Boot erreichen?
Ja, mehrere Anbieter fahren von Castellammare del Golfo oder San Vito lo Capo aus. Die Bootstouren kosten etwa 40-60 Euro pro Person und beinhalten meist Schnorchelmöglichkeiten an mehreren Buchten. Die Cala Capreria ist als einzige Bucht auch direkt mit dem Boot anfahrbar. Diese Option ist daher ideal für alle, die nicht wandern können oder wollen.
Sind die versteckten Buchten für Familien mit Kindern geeignet?
Das hängt vom Alter der Kinder ab. Die Wanderungen in der Riserva dello Zingaro sind mit kleinen Kindern anspruchsvoll – steinige Wege, kaum Schatten, keine Infrastruktur. Für Familien mit Kindern unter 10 Jahren empfehle ich deshalb eher den Strand von Calamosche (20 Minuten Fußweg) oder die flachen Sandstrände bei San Vito lo Capo. Mit Teenagern hingegen wird die Zingaro-Wanderung zum Abenteuer.
Brauche ich spezielle Ausrüstung für die versteckten Buchten?
Unbedingt feste Wanderschuhe oder Trekkingsandalen mit gutem Profil, denn Flip-Flops sind auf den steinigen Pfaden gefährlich. Außerdem wichtig: Sonnenschutz (Hut, Creme), ausreichend Wasser (mindestens 2 Liter pro Person), Proviant, Schnorchelausrüstung sowie ein Sonnenschirm. In den Naturschutzgebieten gibt es nämlich keine Verkaufsstellen.
Gibt es an den Buchten Toiletten oder Duschen?
In den Naturschutzgebieten existiert meist keine Infrastruktur. Ausnahme: Am Eingang von Vendicari gibt es Toiletten und Duschen am Parkplatz. In der Riserva dello Zingaro hingegen finden sich einfache Toiletten nur an den beiden Eingängen. Planen Sie entsprechend.
Wie voll sind die versteckten Buchten im Sommer?
Auch „Geheimtipps“ sind im August keine Geheimtipps mehr. Die Buchten nahe der Eingänge (Cala Capreria im Zingaro, Calamosche in Vendicari) können dann durchaus voll werden. Je weiter man wandert, desto ruhiger wird es allerdings. Die Cala dell’Uzzo in der Mitte des Zingaro-Reservats oder der Strand von Marianelli bei Vendicari sind daher auch im Hochsommer weniger besucht.
Ist das Wasser an den versteckten Buchten zum Schnorcheln geeignet?
Absolut. Die Naturschutzgebiete beherbergen eine intakte Unterwasserwelt mit bunten Fischen, Seesternen und Seegras. Das Wasser ist glasklar, wobei die Sichtweite oft über 20 Meter beträgt. Im Zingaro-Reservat fanden sogar Weltmeisterschaften im Unterwasserfotografieren statt. Eigene Ausrüstung mitbringen lohnt sich daher definitiv.
Mein persönliches Fazit: Für wen lohnt sich die Reise?
Siziliens versteckte Buchten sind nichts für jedermann. Wer all-inclusive-Komfort, Strandliegen und Animation sucht, wird hier nicht glücklich. Diese Orte fordern nämlich etwas: Wanderbereitschaft, Improvisationstalent sowie die Akzeptanz, dass es keine Duschen gibt und das Mittagessen aus mitgebrachten Panini besteht.
Dafür bekommen Sie etwas, das an den meisten Mittelmeerstränden längst verloren gegangen ist: echte Wildnis, kristallklares Wasser ohne Motorboote sowie Ruhe abseits der Massen. Außerdem erleben Sie das Gefühl, einen Ort zu entdecken, den nicht jeder kennt. Ähnliche Erlebnisse bietet übrigens auch die Ostküste Sardiniens, die ebenfalls noch ursprüngliche Buchten bewahrt hat.
Diese Buchten sind ideal für naturverbundene Reisende über 40, die aktiv sein wollen, aber keine extremen sportlichen Herausforderungen suchen. Die Wanderungen sind zwar anspruchsvoll, aber durchaus machbar. Die Belohnung – ein eigenes Stück Mittelmeerparadies – ist jeden Schweißtropfen wert.
Wer auch andere griechische Inseln kennt, wird auf Sizilien einen Unterschied bemerken: die italienische Lebensart, die hervorragende Küche sowie diese besondere Mischung aus Geschichte und Natur. Hier stand vor 3000 Jahren eine griechische Kolonie, dort verfällt eine Thunfischfabrik aus dem 19. Jahrhundert. Sizilien ist daher kein Ort für oberflächliche Besuche – es will entdeckt werden.
Mein Rat: Planen Sie mindestens eine Woche ein und teilen Sie Ihre Zeit zwischen dem Nordwesten (Zingaro, San Vito lo Capo, Scopello) und dem Südosten (Vendicari, Noto, Syrakus). Starten Sie früh, wenn die Hitze noch erträglich und die Buchten noch leer sind. Vergessen Sie dabei nicht, zwischendurch auch die Kultur zu genießen – das griechische Theater von Syrakus, die Barockstadt Noto sowie die Salzgärten von Trapani. Sizilien ist eben mehr als nur Strand.
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Aktualisiert am: 30. Dezember 2025
